Vincenzo Grifo und Lucas Höler wollen auch in der kommenden Saison wieder international mit dem SC Freiburg spielen.

Fußball | Bundesliga

Grifo will zum Streich-Abschied in den Europapokal: "Für ihn, für uns, für alle"

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Stefan Sander
Michael Richmann

Der SC Freiburg musste gegen Wolfsburg einen heftigen Rückschlag im Kampf um die Europapokal-Plätze verkraften. Nicht nur darum wollen Lucas Höler und Vincenzo Grifo nochmal aufdrehen.

Nach der Niederlage gegen Wolfsburg war die Stimmung beim SC Freiburg am Boden. "Unverdient", sagte Kapitän Christian Günter. "Unglücklich", sagte Lucas Höler. "Alles gesagt", meinte Trainer Christian Streich.

Die Konkurrenten Hoffenheim, Augsburg und Frankfurt hatten am Wochenende ebenfalls verloren. Mit einem Sieg hätte der SC Freiburg wichtige Punkte im Kampf um die Europapokal-Plätze einfahren können.

Schlechte Laune beim SC Freiburg

Doch weder die Führung durch Sebastiaan Bornauws Eigentor (42.) noch der unglücklich vergebene Elfmeter von Roland Sallai haben zum Sieg gereicht. Stattdessen musste Freiburg nach zwei Kunstschüssen von Maximilian Arnold (82.) und Maxence Lacroix (90.) die beiden entscheidenden Gegentore hinnehmen. Das saß. Vincenzo Grifo hatte selbst am Sonntag noch schlechte Laune.

Ich kann mich an keine bitterere Niederlage in meiner Karriere erinnern.

"Nichtsdestotrotz haben wir noch alles in der eigenen Hand", sagte der Offensivspieler bei SWR Sport. Die Freiburger wollen in den verbleibenden drei Spielen beim 1. FC Köln, gegen den 1. FC Heidenheim und bei Union Berlin unbedingt erfolgreich sein.

SC Freiburg will auch für Trainer Christian Streich gewinnen

Dabei spielt der SC Freiburg nicht nur für die eigenen Europapokal-Ambitionen, sondern auch für den scheidenden Trainer Christian Streich: "Man möchte ihm natürlich den bestmöglichen Abschied schenken", sagte Lucas Höler im Interview mit SWR Sport. "Wir spielen nicht die beste Rückrunde. Aber wir wollen die letzten drei Spiele bestmöglich gestalten, um ihn dann auch gut gehen lassen zu können."

Freiburg will ein Happy End für Streich und die Fans

Der SC Freiburg bestreitet sein letztes Heimspiel der Saison am 11. Mai. Es wird auch das letzte Heimspiel für Freiburg-Coach Christian Streich sein. Nach zwölf Jahren als Cheftrainer und insgesamt 30 Jahren beim SC Freiburg, wird er seine Karriere nach der Saison beenden. Für Höler, Grifo und Co. ist das ein kleines bisschen Extra-Motivation.

Wir haben ein Ziel und wollen nächstes Jahr international spielen. Für einen besonderen Trainer, der zwölf Jahre Cheftrainer ist und seit 30 Jahren bei Freiburg im Amt.

Höler dankbar für Mentor Streich

Auch Höler schwärmt von Chefcoach Streich: "Er hat mich zu einem Bundesliga-Spieler gemacht. Ich bin sehr gereift unter ihm. Er hat mir das Selbstvertrauen gegeben, er hat immer an mich geglaubt. Darum habe ich bei ihm so viele Spiele gemacht - auch, wenn es mal nicht so lief. Deswegen bin ich ihm sehr dankbar." Darum tut er auch alles für das Happy End: "Es wird ein trauriger Abschied. Aber wir werden alles dafür tun. Ihn gebührend zu verabschieden."

Freiburg immer noch mit guten Europapokal-Chancen

Die Chancen auf einen Platz im Europapokal sind gut, daran hat auch die bittere Niederlage gegen Wolfsburg nichts geändert. Zwar steht Freiburg mit 40 Punkten auf Platz sieben und hat weiterhin fünf Punkte Rückstand auf Eintracht Frankfurt. Doch das gute Abschneiden der deutschen Teams im Europapokal (München und Dortmund stehen im Halbfinale der Champions League, Leverkusen im Halbfinale der Europa League) beschert der Bundesliga wahrscheinlich einen fünften Startplatz in der Champions League.

Daher könnte Platz sieben am Ende der Saison für die Conference League reichen. Sollte Leverkusen (im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern) den DFB-Pokal gewinnen, reicht dafür sogar Platz acht - Platz sieben führt dann direkt in die Europa League. Und da möchte Vincenzo Grifo unbedingt hin - nicht nur für den Trainer: "Für ihn, für uns, für den Erfolg, für die Fans, für alle."

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Stefan Sander
Michael Richmann